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Das Motto unserer Gemeinschaft

 

Gut, dass wir einander haben,

gut, dass wir einander sehn,

Sorgen, Freuden, Kräfte teilen

und auf einem Wege gehn.

Gut, dass wir nicht uns nur haben,

dass der Kreis sich niemals schließt

und dass Gott, von dem wir reden,

hier in unsrer Mitte ist.

Manfred Siebald

 

Wer mehr erfahren möchte ist herzlich Willkommen!

 

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Einen Überblick über das aktuelle Gemeinschaftsgeschehen

Veranstaltungen zum kommen, mitfeiern und miterleben

Gelegenheit zum verweilen, zuhören, nachdenken und entschleunigen

christliche Impulse zum kirchlichen Jahreslauf,

laufende Aktualisierung. 

 

 

Das Reich Gottes ist mitten unter euch

Ein geistlicher Impuls zu Lukas 17,21

Einleitung

„Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Mit diesen Worten aus Lukas 17,21 lädt der Monatsspruch für Oktober 2025 zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit dem Wesen und der Gegenwart des Reiches Gottes ein. In einer Zeit der Suche nach Sinn und Orientierung, in der äußere Reiche kommen und gehen, führt Jesu Aussage auf eine andere Spur: Das Reich Gottes ist kein zukünftiges, fernes Ereignis, sondern eine lebendige Wirklichkeit, die schon jetzt erfahrbar ist.

Die Frage nach dem Reich Gottes damals und heute

Schon zur Zeit Jesu bewegte die Frage nach dem Kommen des Gottesreiches viele Menschen. Theologen und Schriftgelehrte erhofften sich ein machtvolles Eingreifen Gottes, das die verhassten fremden Herrschaften – allen voran das römische Imperium – beenden sollte. Immer wieder wurde Jesus gefragt, wann denn endlich das Reich Gottes komme und woran es zu erkennen sei.

Doch Jesus enttäuscht diese Erwartungen. Anstatt genaue Zeitpunkte oder spektakuläre Zeichen zu nennen, weist er auf das Unsichtbare, das Leise, das Unerwartete hin: „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: Da! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17,20-21)

Bis heute bleibt diese Antwort für viele Menschen nebulös. Was ist damit gemeint? Wo und wie kann das Reich Gottes erfahren werden? Und warum scheinen die großen Versprechungen so oft unerfüllt zu bleiben?

Das Reich Gottes:

Keine irdische Macht, sondern eine innere Wirklichkeit

Jesus macht deutlich, dass das Reich Gottes nicht mit den Maßstäben menschlicher Macht und Größe zu messen ist. Es ist kein Reich, das mit Gewalt, militärischer Stärke oder politischer Überlegenheit errichtet wird. Es ist kein neues Weltreich nach dem Vorbild der Babylonier, Perser, Griechen oder Römer. Vielmehr spricht Jesus von einer Dimension, die nach innen weist – „in euch“, wie Martin Luther übersetzt.

Das Reich Gottes ist mitten unter uns, oder gar inwendig, also innerlich erfahrbar. Es beginnt dort, wo Menschen sich Gott öffnen, Gottes Geist in sich aufnehmen und nach seinen Ordnungen leben. Das ist keine äußerlich sichtbare Revolution, sondern eine stille Verwandlung des Herzens, die im Alltag erlebbar wird. Jesus widerspricht damit jeglicher Instrumentalisierung seiner Botschaft durch irdische Herrschaftsansprüche.

Verrat und Verfälschung der Botschaft

Im Verlauf der Kirchengeschichte wurde jedoch vielfach Verrat an dieser ursprünglichen Botschaft begangen. „Kirche“ und „Heilige Reiche“ beanspruchten das Siegel Gottes für ihre eigenen Pläne und Machtstrukturen. Sie verknüpften das Evangelium mit weltlicher Herrschaft und verpassten damit den Kern der frohen Botschaft.

Gerade in Phasen, in denen Kirche und Staat sich zu einer Einheit verbanden, wurde das Reich Gottes zum Vorwand für politische Interessen und Unterdrückung. Die eigentliche Tiefe und Freiheit, die Jesus verkündete, wurde durch äußere Machtansprüche verdunkelt. Das Reich Gottes wurde zu einem Begriff, der für viele Menschen fremd oder gar bedrohlich klang.

Die Aufklärung und die Krise des Glaubens

Mit der Aufklärung setzte eine radikale Hinterfragung aller Autoritäten ein – auch der Kirche und ihrer Botschaft. Philosophen und Denker forderten dazu auf, alles kritisch zu prüfen und nicht blind zu glauben. Friedrich Nietzsche prägte in seinem berühmten Aphorismus „Der tolle Mensch“ den Satz: „Gott ist tot!“ Er meinte damit, dass für viele Menschen Gott und der Glaube an ihn ihre Selbstverständlichkeit verloren hatten.

Nietzsche fragte zugleich: Ist es nicht kälter geworden auf der Welt? Die Abwesenheit Gottes lässt eine Leere und Kälte zurück, die sich in vielen gesellschaftlichen Phänomenen zeigt. In der Moderne erleben viele Menschen eine Sinnkrise, weil klassische religiöse Gewissheiten brüchig geworden sind.

Gott bleibt – und sein Reich auch

Doch das letzte Wort hat nicht der Zweifel, sondern die Treue Gottes. Gott lässt sich von menschlichen Meinungen, Zeitströmungen und Krisen nicht beeindrucken. Selbst wenn große Teile der westlichen Welt sich von Gott abwenden, bleibt Gottes Einladung zum Reich bestehen. Nach jedem Auf und Ab der Geschichte bleibt die Verheißung Jesu: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“

Zeichen der Zeit erkennen

Jesus machte seinen Zeitgenossen den Vorwurf, dass sie zwar das Wetter deuten, aber die Zeichen der Zeit nicht verstehen könnten. „Das Aussehen des Himmels wisst ihr zu beurteilen. Wenn sich am Himmel Abendrot zeigt, wird es schönes Wetter; und wenn frühmorgens der Himmel feuerrot ist, wird es stürmisches Wetter geben. Aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen.“ (vgl. Matthäus 16,2-3)

Auch heute stehen wir vor der Herausforderung, die Zeichen der Zeit zu deuten. Was trägt, was vergeht? Was hat Bestand in einer Welt, in der so vieles unsicher geworden ist? Das Reich Gottes wird dort erfahrbar, wo Menschen sich auf die Botschaft Jesu einlassen, seinem Geist Raum geben und einander in Liebe und Barmherzigkeit begegnen.

Die Bibel als Wegweiser zum Reich Gottes

Durch Martin Luther und die Reformation wurde die Bibel als „Gebrauchsanweisung“ des Glaubens neu ins Zentrum gerückt. Jeder Mensch, der sich auf Jesus Christus einlässt, erhält durch den Heiligen Geist unmittelbaren Zugang zum Reich Gottes. Nach Luthers Verständnis ist das Reich nicht nur „mitten unter uns“, sondern auch inwendig – eine erfahrbare Gegenwart, die das Leben verändert.

Die Bibel zeigt, dass das Reich Gottes kein statischer Zustand, sondern eine dynamische Bewegung ist. Es wächst im Verborgenen, wie ein Senfkorn, das zur großen Pflanze wird. Es ist ein Fest der Gnade, zu dem Menschen aus allen Nationen eingeladen sind. Und es bleibt eine Verheißung, die Hoffnung gibt – selbst in dunklen Zeiten.

Gemeinschaft und der Heilige Geist als Schlüssel

Wer die Bibel im Gebet und mit offenem Herzen liest, wird durch den Heiligen Geist in die Wirklichkeit des Reiches Gottes hineingenommen. Diese Erfahrung ist nicht nur individuell, sondern geschieht besonders in der lebendigen Gemeinschaft von Christen. Wo Menschen gemeinsam beten, singen, feiern und einander tragen, wird das Reich Gottes sichtbar und spürbar.

Die Gemeinschaft mit anderen Glaubenden ist eine Kraftquelle, in der Zweifel geteilt, Hoffnung neu gewonnen und Liebe konkret gelebt werden kann. Gerade in einer Zeit, in der Vereinzelung und Kälte zunehmen, sind lebendige Beziehungen und gemeinsamer Glaube ein Zeichen der Gegenwart Gottes.

Fazit: Das Reich Gottes heute leben

Der Monatsspruch für Oktober 2025 lädt dazu ein, das Reich Gottes nicht als fernes Ideal, sondern als kraftvolle und gegenwärtige Realität zu entdecken. Es ist mitten unter uns – und in uns. Wer sich auf Jesus Christus einlässt, kann das Reich Gottes im eigenen Alltag, in Gemeinschaft und im persönlichen Glauben erfahren.

Es braucht offene Augen und ein hörendes Herz, um die Zeichen der Gegenwart Gottes zu sehen und zu deuten. Möge der Monatsspruch uns anregen, in dieser Haltung zu leben und Zeugnis zu geben von der Hoffnung und dem Leben, das aus dem Reich Gottes erwächst.

Jesus spricht: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und der Same geht, auf und wächst –

er weiß nicht wie. Denn die Erde bringt von sich aus zum ersten das Gras, danach die Ähren,                                                             

danach den vollen Weizen in den Ähren. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat,

so schickt er bald den Schnitter hin; denn die Ernte ist da. (vgl. Markus 4,26-29)

 

 

 

Auf der Suche nach der Liebe

Eine Reise durch Enttäuschung zur Erleuchtung

Ein Mensch, innerlich zerrissen von einem heftigen Streit, macht sich auf, um die Liebe zu suchen. Die Welt scheint ihm kalt, die Menschen abweisend. Er wandert durch Straßen, beobachtet die hektische Betriebsamkeit, Hast, Eile und Spannungsgeladene Atmosphäre, und er fragt sich: Gibt es überhaupt, die Liebe?

Die erste Begegnung: Eine Liebe, die entgleitet

Seine ersten Schritte führen ihn auf einen nahegelegenen Spielplatz. Dort sitzen Kinder, ihre Gesichter erhellt von unbeschwertem Lachen. Hoffnung keimt in ihm auf. *Hier muss sie sein, die Liebe*, denkt er. Doch das Bild der Unschuld währt nicht lang. Ein älterer Junge erscheint, nimmt den Kindern das Spielzeug weg, und das fröhliche Lachen weicht bitteren Tränen. Die Kinder weinen, ihre Freude ist zerstört, und in diesem Moment fühlt der Mensch sich betrogen. *Auch hier ist keine Liebe*, denkt er enttäuscht und wendet sich ab.

Die Natur: Ein flüchtiger Hauch von Liebe

Er zieht weiter, schließlich in die Natur, in der er ein neues Ziel sucht. Die Vögel singen ihre Lieder, und ein Vogelpaar kümmert sich liebevoll um seine Jungen. Er betrachtet die Szene mit einer fast ehrfürchtigen Stille und spürt einen Hauch von Wärme. *Hier ist sie, die Liebe*, glaubt er. Doch auch diese Harmonie zerbricht jäh. Ein Raubvogel erscheint am Himmel, schießt herab und beraubt das Nest. Das Vogelpaar schreit in verzweifelter Trauer, und die Idylle zerbricht. Wieder enttäuscht zieht der Mensch weiter. *Auch hier gibt es keine Liebe*, seufzt er resigniert.

Die Suche in der Stille

Die Reise führt ihn weiter, bis er schließlich vor einer Kirche steht. Die schweren Türen öffnen sich, und er tritt ein. Dort, in der stillen und kühlen Atmosphäre, setzt er sich müde und enttäuscht. Der Raum scheint ihm wie ein Refugium.                                                                             

*Es gibt sie nicht, die Liebe*, denkt er resigniert und sein Blick gleitet ziellos umher.. Da fällt sein Blick auf einen Spruch an der Wand: *die Liebe Gottes ist aus gegossen in eure Herzen*. Die Worte treffen ihn wie ein sanfter Lichtstrahl, der sich Weg in seine Dunkelheit bahnt.

Die Liebe finden: Ein innerer Frieden    

Während er in der Stille verweilt, fühlt er, wie sich die Worte in seiner Seele niederlassen. Ein weiterer Spruch kommt ihm in den Sinn  Es sind einfache Worte, aber ihre Tiefe berührt ihn: Jesus spricht: *Kommt alle zu mir, die ihr am Ende seid, abgearbeitet  mutlos und müde, ich will euch Erholung und neue Kraft schenken. Langsam  beginnt er zu verstehen. Die Liebe, die er suchte, ist nicht in den äußeren Dingen zu finden, nicht bei den Menschen allein, nicht in der Natur. diese Liebe ist, größer, als er selbst begreifen kann. Eine Liebe, die ihn gefunden hat, während er suchte.

Er erhebt sich, ein neuer Mensch, und verlässt die Kirche mit einer Ruhe, die ihn umhüllt. Er ist angekommen, bei einem Frieden, der ihm mit Gott gegeben ist. Die Liebe ist nicht fern; sie war immer da, wartend, bis er bereit war, sie zuerkennen. Der erste Schritt!

 

 

Nach dem sich der Mensch, von Gottes Geist, hat finden lassen, folgt nach dem ersten Schritt der Zweite, von der Suche zur Erkenntnis, das Suchen hat ein Ende, auch er hat gefunden.                                                                                                                                   

Denn Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.       

Weiter: Ich aber bin gekommen, damit die Menschen das Leben haben, und das im Überfluss!

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1.Thessalonicher 5,21-22

Prüft aber alles und das Gute behaltet.(Meidet das Böse in jeder Gestalt) .

        Betrachtung zur Jahreslosung: „Prüfet alles,                behaltet das Gute;

              meidet das Böse in jeder Gestalt!“           

Impulse und Gedanken für ein verantwortungsvolles Leben

Einleitung

Jede Jahreslosung, die aus der Bibel entnommen wird, lädt dazu ein, innezuhalten und über das eigene Leben, die Gesellschaft und die Beziehung zu anderen Menschen und zu Gott nachzudenken. Die Worte „Prüfet alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt!“ (1. Thessalonicher 5,21-22) sind dabei eine eindringliche und zugleich ermutigende Weisung. Sie verknüpfen eine grundsätzliche Offenheit für alles Neue und Unbekannte mit der Aufforderung zu klarer Urteilsfähigkeit und moralischer Standhaftigkeit.

Biblischer Kontext

Die Jahreslosung stammt aus dem ersten Brief des Paulus an die Thessalonicher, einem der ältesten erhaltenen Briefe des Neuen Testaments. Paulus schreibt an eine junge Gemeinde, die sich in einem Umfeld unterschiedlicher religiöser Einflüsse zurechtfinden musste. Seine Worte sind Ermutigung und Warnung zugleich: Die Gemeinde soll nicht blind allem vertrauen, was ihr begegnet, sondern alles prüfen – mit Geist und Verstand. Gleichzeitig fordert er sie auf, das jeweils Gute festzuhalten und sich entschieden gegen alles Böse zu stellen, egal, welche Gestalt es annimmt.

Prüfet alles – Eine Haltung der Offenheit und Wachsamkeit

Der Aufruf, alles zu prüfen, spricht eine Haltung an, die in unserer von Informationen überfluteten Zeit aktueller ist, denn je. Es geht um eine ständige Bereitschaft, Dinge zu hinterfragen, sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht jedem Trend oder jeder Meinung blind zu folgen.

  • Offenheit: Wer alles prüft, verschließt sich nicht vor Neuem, sondern hört zu, lässt sich auf Gespräche ein und nimmt neue Perspektiven wahr. Das bedeutet die Bereitschaft, auch Unbekanntes oder Unbequemes anzuschauen.

  • Kritisches Denken: Prüfen heißt aber auch, nicht leichtgläubig zu sein. Es geht darum, Argumente und Motive zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und sich nicht von schnellen Schlagzeilen oder Halbwahrheiten leiten zu lassen. Gerade in Zeiten von „Fake News“ oder manipulativen Botschaften ist dies ein zentraler Auftrag.

  • Geistliche Wachsamkeit: Im biblischen Sinne meint das Prüfen zudem, dass Menschen auf ihre innere Stimme, ihr Gewissen und letztlich auf Gottes Führung achten. Was entspricht den Werten der Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit?

Behaltet das Gute – Das Wertvolle erkennen und bewahren

Nachdem alles geprüft wurde, gilt es, das Gute zu erkennen und festzuhalten. Doch was ist das Gute? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn sie hängt von kulturellen, religiösen und persönlichen Überzeugungen ab. Im Kontext des Paulus ist das Gute das, was dem Leben dient, was Gemeinschaft fördert und was Menschen hilft, in Freiheit, Würde und Liebe miteinander umzugehen.

  • Das Gute im Alltag: Es sind oft die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen – ein freundliches Wort, ein Zeichen der Solidarität, ein Moment des Zuhörens.

  • Werte und Tugenden: Ehrlichkeit, Mitgefühl, Verantwortungsbewusstsein und Respekt sind Beispiele für das Gute, das es zu bewahren gilt.

  • Traditionen und Innovationen: Nicht alles Neue ist automatisch gut, aber auch nicht alles Alte schlecht. Prüfen bedeutet, bewährte Traditionen zu schätzen und zugleich offen für konstruktive Veränderungen zu bleiben.

Meidet das Böse in jeder Gestalt – Wachsamkeit gegenüber schädlichen Einflüssen

Der dritte Teil der Losung fordert zu einer entschiedenen Distanzierung von allem auf, was als böse erkannt wird. Die Formulierung „in jeder Gestalt“ mahnt, dass das Böse nicht immer offensichtlich oder eindeutig daherkommt. Es kann sich hinter attraktiven Fassaden verbergen, als scheinbar harmlos getarnt auftreten oder sich als das „kleinere Übel“ präsentieren.

  • Zivilcourage und Rückgrat: Das Böse zu meiden, erfordert manchmal Mut, sich gegen den Strom zu stellen, Nein zu sagen oder auch Unrecht beim Namen zu nennen.

  • Selbstreflexion: Es reicht nicht aus, nur auf das „Böse“ bei anderen zu zeigen. Auch im eigenen Denken und Handeln gilt es, ehrlich mit sich selbst zu sein und eigene Schwächen oder Versuchungen zu erkennen.

  • Sensibilisierung: In einer Welt, in der Manipulation, Ausgrenzung und Hass immer wieder neue Formen annehmen, ist es wichtig, sensibel zu sein und frühzeitig gegenzusteuern.

Praktische Impulse für den Alltag

Wie können diese Weisungen im täglichen Leben konkret werden? Die Jahreslosung lädt dazu ein, mit offenen Augen und wachem Herzen durch die Welt zu gehen:

  • Begegnen Sie anderen mit Respekt und Neugier, ohne Vorurteile.

  • Informieren Sie sich bewusst und aus verschiedenen Quellen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

  • Hinterfragen Sie Motive – die eigenen wie auch die der anderen.

  • Behalten Sie das Gute: Machen Sie sich bewusst, was Ihr Leben und das Ihrer Mitmenschen bereichert, und setzen Sie sich dafür ein.

  • Meiden Sie das Böse: Setzen Sie sich klar gegen Ausgrenzung, Lüge, Gewalt oder Ungerechtigkeit ein – auch wenn es unbequem ist.

  • Suchen Sie das Gespräch, wenn Sie unsicher sind, und holen Sie sich Rat von Menschen, denen Sie vertrauen.

Die spirituelle Dimension

Über die ethisch-moralische Ebene hinaus, spricht die Jahreslosung auch eine spirituelle Erfahrung an. Das Gute zu erkennen und das Böse zu meiden, ist nicht nur eine Frage des Verstandes, sondern auch des Herzens und des Glaubens. Christlicher Glaube lebt davon, dass Menschen sich in allem, was sie prüfen, geleitet wissen von Gottes Liebe und seinem Geist.

Die Bibel lädt dazu ein, alles Vertrauen auf Gott zu setzen, dass er das Gute in uns und unter uns wachsen lässt. Im Gebet können Zweifel, Unsicherheiten und Fragen vor Gott gebracht werden. Gemeinschaft und Austausch mit anderen Glaubenden hilft, Perspektiven zu eröffnen und das Gute gemeinsam zu stärken.

Fazit

Die Jahreslosung „Prüfet alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt!“ ist eine Einladung zu einem wachen, kritischen und verantwortungsvollen Leben. Sie fordert dazu auf, das Leben nicht in Schwarz-Weiß zu sehen, sondern differenziert zu prüfen, das Wertvolle zu bewahren und entschieden gegen das Unrecht aufzutreten. In einer komplexen Welt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht immer klar verlaufen, bleibt diese Weisung eine kluge und zeitlose Orientierungshilfe – für Einzelne, Gruppen und die Gesellschaft als Ganzes.

Auch unsere Gemeinschaft lädt ein.

 

Donnerstag, 16.10.2025

Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen.

1. Mose 26,24

© Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine
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